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24.10.2017

„Ich kann nur mir selbst treu sein. Sonst niemandem“

Gedanken über die Wahl eines Therapeuten

In Deutschland soll es mehr als 20.000 Heilpraktiker geben. Es stellt sich die Frage: wer ist richtig für mich? Ist es jener, der möglichst viel an mir macht? Oder jemand, der mich beruhigt, meine Seele streichelt?  Jeder findet den passenden Therapeuten, heißt es. Man geht miteinander in Resonanz, empfindet Sympathie, Neugierde beim Informieren vorab.

Für mich sind es Menschen, die ähnliche Themen hatten und haben wie ich selbst, sie aber bereits erfahren und bearbeiten konnten und mir damit vielleicht einen Schritt voraus sind.  Was viel zählt, das sind Offenheit, Toleranz und natürlich Kompetenz.  Ich traf Margitta Müller in Berlin, eine Heilkünstlerin.

Deine Spiele sind nicht ihre Spiele

 „Ich kann nur mir selbst treu sein. Sonst niemandem“, spricht sie unumwunden aus.  Körperlich ist sie nicht sehr groß, doch ihre Erscheinung  wirkt sehr aufrecht, kraftvoll und direkt.  Diese Frau sagt dir die Wahrheit  ganz offen ins Gesicht.  Das kann dich  irritieren.  Und sie merkt sofort, wenn ihr Gegenüber etwas vormachen will. Schonungslose Ehrlichkeit kann richtig wehtun. Dabei  zeigt sie auch Verständnis und ist liebevoll. Aber dass deine Spiele nicht ihre Spiele sind, macht sie unumwunden klar.

Wir sprachen über selbstgemachte Dramen.  Diese lieben wir Menschen. Uns darin zu weiden, darüber zu jammern, das bedient ein ganz altes Muster,  uns nicht angenommen zu fühlen. Die Emotion, die dabei hochkommt, ist das, von dem du g l a u b s t, dass du es b i s t. Sind wir Opfer, steht uns Hilfe zu. Jedenfalls meinen wir das. Dem Opfer wird gerne die Last abgenommen, weil es ja ohnehin schon genug zu leiden hat. Die Wahrheit liegt aber woanders.  In diese Rolle begeben wir uns, weil wir nicht selbst die Verantwortung für unsere Situation, das Leben, übernehmen wollen. Wir mögen es gerne anderen überlassen, uns zu heilen, ein Thema anzuschauen und zu lösen. Ja, gerne auch Entscheidungen zu treffen. Das ist der einfachste Weg.

Themen auf bewusste Weise bearbeiten

Mich führte die Heilpraktikerin in einen entspannten Zustand. So kam ich in Kontakt mit meinen verstorbenen Großmüttern. Ein mir bekannter Blumenduft, den ich zu ihren Lebzeiten mit ihnen verband, erfüllte plötzlich den Raum.

Sie waren Frauen, die immer alle Fäden in den Händen hielten, alles kontrollieren wollten. Dabei standen sie sich oft selbst im Weg. Aus Vernunftgründen fällten sie Entscheidungen gegen ihre intuitiven Stimmen und versagten sich damit einen Weg zu gehen, der mehr Erfüllung im Leben versprach.  

Ich ehrte das Leben meiner Ahninnen und gab ihnen die Energien zurück, die ich als Spuren auch in mir trage.  Gleichzeitig beschloss ich für mich selbst,  diese Themen auf andere, bewusste Weise zu bearbeiten.

Margitta Müller hat eine Art die Dinge anzupacken, die auch mir Mut macht,  tapferer, lustvoller zu sein. 

Eigenverantwortlichkeit -  das ist genau das, was diese Therapeutin in ihren persönlichen Prozessen erfahren und gelernt hat und weshalb wir miteinander in Resonanz gegangen sind. Gefühle zeigt sie. Menschlichkeit. Sie lässt sich berühren von meinen Erlebnissen. Auch das ist ein Aspekt einer gemeinsamen Schwingung. Viele Therapeuten sehen das anders. Margitta Müllers Art aber hat mich gestärkt, ich fühlte mich verstanden und auf Augenhöhe mit ihr.

Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg

In ihrer Heimat in Neustadt an der Weinstraße erlernte sie zunächst den Beruf der Industriekauffrau. Sie hatte kein Abitur und wollte dennoch Kunst studieren. Nach dem Motto „Wo ein Wille ist, da ist zugleich ein Weg“, trug sie ihre Absicht einem Professor der damaligen Mainzer  Fachhochschule an und besuchte mehrere Jahre lang als Gasthörerin die Kunstvorlesungen. Einen Abschluss bekam sie nicht, aber erworbenes Wissen und Kreativität ließen sie dennoch ihren Weg gehen. Der führte sie an Volkshochschulen, wo sie Selbsterfahrungskurse über künstlerischen Ausdruck gab. „Ich band den Leuten die Augen zu und ließ sie sich spontan selbst darstellen.  Im Anschluss daran fühlten wir alle hinein: War das Abgebildete echt oder legten sich die Leute lieber eine Maske vor das Gesicht, um etwas vorzutäuschen? Wenn letzteres der Fall war, haben sie ihre Masken zerstört und eine neue Darstellung gewagt.“   

Lebenserfahrungen in einer Community

Anfang der 90er Jahre zog es Margitta Müller in eine spirituelle Gemeinschaft. Dort richtete sie sich ein Atelier ein, war als Künstlerin sehr kreativ und hatte sich täglich mit etwa 50 Frauen und Männern auseinanderzusetzen. „Dem Guru konnte ich nicht ausweichen“, erzählt sie.  „Mit ihm erlebte ich meine ungelösten Vater-Themen erneut.“

Damals zu Hause habe sie sich wenig bieten lassen,  rebellierte und sprach alles aus, was sie dachte und was ihre Geschwister nie gesagt hätten. Der Guru zeigte ihr seine Macht, drohte mit der Schließung ihres Ateliers und  verordnete ihr fortan die Leitung der Küche zu übernehmen. Das wollte sie sich nicht gefallen lassen und ging zu einem Anwalt. Diese ermutigte sie einfach zu gehen. Was könne ihr schon passieren?

Sie galt als Nestbeschmutzerin und musste das Kreuzfeuer ertragen. So manche Ängste und Schattenthemen seien auf sie projiziert worden, erzählt sie.  „In diesem Moment sah ich keine andere Chance als dichtzumachen und zu gehen. Ich hielt ein Schild vor mir und fühlte mich damit beschützt“, erinnert sie sich.

Was sie mitnahm, waren wertvolle  Erfahrungen, u.a. im Umgang mit ihren tiefen Ängsten und stärkeres Vertrauen auf die innere Stimme.  Nachdem sie fort war, fanden auch andere den Mut, die Gemeinschaft zu verlassen. Zunächst verschlug es sie nach Wien. Auch dort sammelte sie viele Erfahrungen. 

Durch die Begegnung mit Menschen entdeckte sie immer mehr ihre Fähigkeiten und folgte bald wieder dem inneren Ruf nach Aufbruch. Das neue Ziel war Berlin. Diesen Mut, sich immer selbst zu treffen, nicht zurückzuschrecken, das waren für sie wertvolle Erfahrungen aus der österreichischen Community. Es machte sie stärker: „Ich weiß - bin geführt, die Dinge fügen sich.“

Jeder, der mir begegnet, ist ein  Teil von mir

Als sie in Berlin ankam, fand sie alsbald eine bezahlbare Wohnung.  Schließlich wurde sie Heilpraktikerin für Psychotherapie und eröffnete in Charlottenburg/Wilmersdorf ihre eigene Praxis. „Letztlich wirst  du das machen, was du machen musst“, sagt sie.   Dabei ist es ihr wichtig, die Dinge nicht aus dem Verstand heraus zu interpretieren, sondern sie zu erleben, zu fühlen und dann zu handeln. 

„Ich habe da eine Spielkiste aus der ich schöpfe.“ Zu den „Spielzeugen“ gehören diverse Atemtechniken, Farbtherapien, Quantenheilung, Matrix-Energetics, verschiedene Arten von Energiearbeit, systemische Aufstellungen,  Access Bars, Hypnose und andere.  „Jeder, der mir begegnet, ist ein Teil von mir“, sagt sie.  „Worte erschaffen die Welt. Das Spiel des Lebens mit dem Leben. Dafür braucht es Offenheit für das, was ist, Vertrauen in mich selbst.“  „Ich mag die Menschen teilhaben lassen an meinem Wissen, an all den Lebenserfahrungen“, sagt sie, „...um auf humorvolle Art eine der größten Schwierigkeiten zu meistern – nämlich das Leben so annehmen zu können, wie es ist.“  „Erst durch ein sich erweiterndes Bewusstsein erkennst du dich selbst, deine kleinen Lügen, aber auch dein wahres Potential“, so Margitta Müller. 

Felicitas Morgenstern

 



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