24.10.2024

Startups: Rückgang bei Gründerinnenquote

Potenziale von Diversität besser nutzen

Der 12. Deutsche Startup Monitor zeigt, dass die Gründerinnenquote mit 18,8 % weiterhin auf einem niedrigen Niveau liegt und erstmals nach Jahren des kontinuierlichen Anstiegs rückläufig ist (2023: 20,7 %).

Ein Grund könnte die Zurückhaltung von Verbrauchern sein, die es Startups im B2C-Bereich schwerer macht. Frauen sind in diesem Bereich überproportional vertreten. Auch die Vereinbarkeit von Familie und Beruf hat in Deutschland wenig Fortschritte gemacht.

"Wir müssen die Potenziale von Diversität besser nutzen. Auch wenn die Sichtbarkeit und Sensibilität für das Thema in den letzten Jahren gestiegen sind, zeigen die neuesten Entwicklungen, dass tiefere strukturelle Veränderungen notwendig sind," so Dr. Kati Ernst, stellvertretende Vorstandsvorsitzende beim Startup-Verband. „Wir müssen dringend Mutterschutz für Selbständige ermöglichen, das Elterngeld an die Lebenswirklichkeit von Selbstständigen anpassen und die Absetzbarkeit von Kinderbetreuungskosten erhöhen. Das ist gesellschaftlich nötig, aber vor allem ein Gebot wirtschaftlicher Vernunft.“

Außerdem wurde auch der Anteil von Gründer*innen mit Einwanderungsgeschichte erhoben, der bei 17,8 % liegt und damit die wichtige Rolle von Zuwanderung für den Startup-Standort Deutschland unterstreicht. Internationale Mitarbeitende machen im Schnitt fast ein Drittel (30,8 %) der Belegschaften aus, während in 34,9 % der Startups Englisch als Arbeitssprache genutzt wird – im internationalen Hotspot Berlin kommen 42,3 % der Mitarbeitenden aus dem Ausland und bei 55,8 % ist Englisch Arbeitssprache.

„Für das deutsche Startup-Ökosystem sind Top-Talente aus aller Welt enorm wichtig. Wir stehen im harten internationalen Wettbewerb und müssen deshalb bestmögliche Anreize schaffen, damit sie auch wirklich zu uns kommen. Die in der Wachstumsinitiative angekündigte zeitlich befristete Senkung der Einkommenssteuer für neue ausländische Fachkräfte sollte schnellstmöglich umgesetzt werden“, so Ernst. „Außerdem müssen unsere Visaverfahren schneller, digitaler und einheitlicher werden. Zudem sollten wir Englisch als zweite Amtssprache einführen und der Welt zeigen, dass wir es mit einer aktiven Willkommenskultur ernst meinen.“

 

Foto: Startup Verband / Patrycia Lukas 

 

 

 
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