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25.06.2021

Opernfestival in Verona

Das bewegendste Opern-Open-Air-Festival in Europa

(von Ingrid Holzinger) Schon der Fluss trägt einen Namen, der auch einer Opernfigur stehen würde: ADIGE heißt er und umarmt in weitem Bogen die Altstadt von Verona.

Dort, in der antiken Arena, zelebriert die Stadt von Juni bis September das wohl bewegendste Opern-Open-Air-Festival in Europa!

In rigoroser Beachtung der Sicherheitsmaßnahmen verfolgen die Zuschauer die Inszenierungen von Aida, Nabucco oder La Traviata - in einzigartiger Atmosphäre. Seit nunmehr 100 Jahren.

Neuartige maβgeschneiderte Videoprojektionen


Fünf neue Inszenierungen sind im Vergleich zur Tradition schlichter und weniger architekturgebunden geprägt. Aber sie bauen auf neue Technologien mit Anwendung von grandiosen und neuartigen Videoprojektionen maβgeschneidert für den imposanten Raum des Amphitheaters. Der sanitäre Notstand wird somit eine Gelegenheit zu neuen Interpretationen und zeugen von der Exzellenz der künstlerischen Mitarbeiter der Arena, die kollegial jede einzelne Inszenierung gestalten.

Die gigantische Bühne, 1.500 Quadratmeter groß, wird wieder an ihre ursprüngliche Stelle verlegt und die innovativen Technologien werden sich in die Tradition der denkwürdigen und ikonischen Inszenierungen einfügen, die seit über hundert Jahren die Oper in der Arena zu einem weltweit einmaligen Ereignis macht: eine ästhetische und dramaturgische Revolution, die Artisten und Techniker weitgehend schützt, aber dennoch das Schauspiel und die Groβartigkeit  gewährleistet, die sich die Zuschauer seit je her in der Arena erwarten.

Die prachtvollen Kostüme, die gigantische Kulisse, Chor, Sänger und Orchester bieten ein unvergleichliches Spektakel. Wenn es dann dunkel geworden ist, werden überall in dem riesigen Halbrund mitgebrachte Lichter entzündet und tausend Lichter glitzern in der Nacht – ein grandioser Anblick.

Die Besetzung strotzt vor prominenten Namen: Anna Netrebko und Yusif Eyvazov, die in drei Vorstellungen von Turandot auftreten, sowie das Paar Roberto Alagna und Aleksandra Kurzak zusammen in einem raren Auftritt in beiden Rollen von Cavalleria rusticana und Pagliacci. Auf dem Spielplan auch das allseits erwartete Debüt von Jonas Kaufmann und die Rückkehr auf die Bühne der Arena von Spitzenstars wie Plácido Domingo und Roberto Bolle, Publikumslieblinge des Opernfestivals. Bemerkenswert ist auch die Rückkehr in die Arena von Katia Ricciarelli in der Rolle der Mamma Lucia in Cavalleria rusticana. Zudem kehrt Riccardo Muti nach 41 Jahren nach Verona zurück.

Unter der musikalischen Leitung des Maestro kann man anlässlich des 150. Jahrestags der ersten Aufführung von Aida an der Oper in Kairo 1871 Verdis Meisterwerk  erleben – mit Spitzenbesetzungen wie Sopran Sonya Yoncheva  in der Rolle der Aida, Francesco Meli als Radamès, Anita Rachvelishvili in der Rolle der Amneris und Riccardo Zanellato als als Ramfis.

Eine weitere Huldigung Giuseppe Verdis anlässlich des 120. Jahrestags seines Todes ist seine Messa di Requiem mit der musikalischen Leitung von Speranza Scappucci, einer international anerkannten Dirigentin. Am Pult der Arena werden sich bekannte erfahrene Dirigenten wie Marco Armiliato, Daniel Oren, Francesco Ivan Ciampa und Jader Bignamini abwechseln an der Seite der erwarteten Debütanten in der Arena Diego Matheuz und Jochen Rieder. Eine grandiose Parade von Spitzensängern dank der die Arena von Verona zum unverzichtbaren Sommerevent der Opernfans wird.

Aida: eine der erfolgreichsten großen Opern des 19. Jahrhunderts

Alle sechs Opern dieses Sommers in Verona sind in Zusammenarbeit mit führenden italienischen Museen realisiert worden, passend zum Thema der jeweilige Werke. In die Bühneninszenierung der Aida beispielsweise ist das Ägyptische Museum Turin eingebunden. Denn Ägypten zur Zeit der Pharaonen ist der Schauplatz der grandiosesten Oper Verdis, die gleichzeitig auch das tiefgehendste Drama seines Schaffens ist.

Die Titelfigur Aida ist eine äthiopische Königstochter, die nach Ägypten als Geisel verschleppt wurde. Der ägyptische Heerführer Radamès muss sich entscheiden zwischen seiner Liebe zu Aida und seiner Loyalität dem Pharao gegenüber beziehungsweise der Hochzeit mit Amneris, der Tochter des Pharao. Das gesamte Meisterwerk wird von Verdis melodischer Brillanz getragen, mit der er alles dominiert und fasziniert.

Nabucco: der „Gefangenenchor“, eine italienische Nationalhymne

Nabucco, Abkürzung  der italienischen Namensform von Nebukadnezar, ist der Titel einer Oper von Giuseppe Verdi, 1841 komponiert und am 9. März 1842 im Teatro alla Scala in Mailand uraufgeführt. Die Oper hat einerseits das Streben des jüdischen Volkes nach Freiheit aus der babylonischen Gefangenschaft zum Thema. Andererseits steht die extreme Selbstüberschätzung des Titelhelden Nabucco im Zentrum. Nabucco will sich selbst zu Gott machen. Er wird daraufhin mit Wahnsinn geschlagen und erst durch die Bekehrung zum Gott der Hebräer geheilt.

Turandot: Puccinis Werk endete mit dem Tod der Protagonistin – und seinem eigenen

Bei Turandot ist das Museum für chinesische Kunst in Parma in die Bühnengestaltung miteingebunden. Denn schon der erste Akt beginnt vor den Mauern der chinesischen Kaiserstadt. Turandot, Puccinis letzte, unvollendete Oper handelt von der Prinzessin Turandot. Diese lässt alle Männer ermorden, die um ihre Hand anhalten, wenn sie ihre drei Rätsel nicht lösen können. Nach einigen Umwegen findet sie aber schließlich doch zur Liebe. Es ist ein Kuss, der die eiskalte Prinzessin umstimmt und dann mit viel Pomp doch noch heiraten lässt.

Puccini selbst schrieb vier Jahre an Turandot. Er erfand eine neue Figur, stellte der eiskalten Prinzessin die gefühlvolle Sklavin Liù gegenüber. Liù ist es denn auch, die durch ihr Opfer die Verwandlung der bösen Prinzessin initiiert, lange bevor der Kuss des Prinzen das Eis um Turandots Herz endgültig zum Schmelzen bringt.

Für den musikalischen Schluss suchte der Komponist nach einer „ungewöhnlichen, markanten Melodie“. Er notierte: „tipica, vaga, insolita“. Puccini konnte sich aber auf keine festlegen, obwohl er wusste, dass er schwer krank war. So endete Puccinis Werk mit dem Tod von Liù – und seinem eigenen.

La Traviata: uneheliche Kinder galten als „La Traviata“

Giuseppe Verdi komponierte 1852 die Oper La Traviata, die die Geschichte der “vom Weg Abgekommenen“, also einer Kurtisane zum Inhalt hat. Die italienisch gesungene Oper gehört zu den bekanntesten Opern überhaupt. Die Story hat den Roman La dame aux camélias (Die Kameliendame) von Alexandre Dumas zum Inhalt.

Francesco Maria Piave schrieb das Libretto für das Drama, in dem der attraktive Alfredo sich in die tuberkulosekranke Kurtisane Violetta verliebt hat. Sie ziehen gemeinsam auf einen Landsitz bei Paris. Alfreds Vater und die Familie sind gegen das Verhältnis. Er bedrängt Violetta, sich von Alfred zu lösen. Sie zieht aus und Alfred ist enttäuscht und wütend. Er demütigt seine Freundin auf einem großen Fest vor allen Gästen. Die unheilbar kranke  Violetta erklärt ihm trotzdem nochmals ihre Liebe. Sie stirbt und  ein reuiger Freund und sein Vater bleiben zurück.

Die Oper wurde am 6. März 1853 am Teatro La Fenice uraufgeführt und es gab ein Desaster. Verdi hatte sich getraut, das Leid einer von der Gesellschaft geächteten Person in den Mittelpunkt zu stellen. Das war ein Affront gegen die adlige Gesellschaft, die sich mit dem Vorwurf der Unmoral konfrontiert sah. Verdi selbst sah sich und sein damaliges Verhältnis mit seiner Lebensgefährtin, der Sängerin Giuseppina Strepponi, unter diesem Blickwinkel. Giuseppina Strepponi hatte mehrere uneheliche Kinder mit Giuseppe Verdi und galt daher in der Gesellschaft als eine „La Traviata“.

Violetta Valery wird von Sonya Yoncheva gespielt, Alfredo Germont von Vittorio Grigòlo. Der Dirigent der Inszenierung von  Franco Zeffirelli ist Francesco Ivan Ciampa.

Opern-Museum

Verona besitzt übrigens auch ein Opern-Museum. Das AMO 2 findet sich im ersten Stock des Kunstmuseums PALAZZO FORTI (Via Massalongo 7, arenamuseopera.com). In der Nähe steht SANT'ANASTASIA, die schönste Kirche der Stadt, mit ihrem Terrakottaturm.

Das Programm des Opernfestivals und alle Infos finden Sie hier.

VERONA-TIPPS

Das edle ANTICA PORTA LEONA hat unter anderem fünf plüschige Opernzimmer: Das "Tosca" etwa mit rotem Himmelbett, Theatervorhängen und antiken Möbeln (Corticella Leoni 3, Tel. 0039-045- 59 54 99, anticaportaleona.com).
Schon Michelangelo malte auf Papier von FABRIANO. In dem Schreibwarengeschäft gibt es außerdem edle Stifte, Fotoalben und Notizbücher mit einem Stadtplan auf dem Cover (Corso Porta Borsari 47, fabrianoboutique.com).

Bei POVIA, halb Imbiss, halb Bäckerei im Siebzigerjahre- Look, stehen Veroneser Schlange für panzerotti, luftige Teigtaschen, gefüllt mit Tomaten oder mit Spinat und Schinken, und risini, pralinengroße Reiskuchen (Via Anfiteatro 12)

FOTO: EnneviFoto



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