28.09.2025
Vier Wissenschaftlerinnen für exzellente Forschung ausgezeichnet
For Women in Science 2025

"Die Welt braucht Wissenschaft - und die Wissenschaft braucht Frauen." Mit dieser Kernbotschaft haben L'Oréal, die Deutsche UNESCO-Kommission und das Deutsche Humboldt-Netzwerk am 18.09.2025 zum 19. Mal vier herausragende Nachwuchsforscherinnen mit dem "For Women in Science"-Förderpreis (FWIS) ausgezeichnet. Mehr als 200 Gäste aus Kultur, Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft folgten der Einladung in das NRW-Forum in Düsseldorf. Durch den Abend führte TV-Moderatorin Arabella Kiesbauer.
"For Women in Science" ist Teil eines renommierten globalen Programms, das 1998 von der L'Oréal Stiftung und der UNESCO ins Leben gerufen wurde und seit 2007 auch in Deutschland etabliert ist. Weltweit sind bereits mehr als 4.400 Wissenschaftlerinnen mit dem Preis ausgezeichnet worden, unter ihnen auch sieben spätere Nobelpreisträgerinnen - wie z.B. Katalin Karikó (COVID-Impfstoffe) oder Emmanuelle Charpentier, (CRISPR "Genscheren"-Technologie). Im Juni 2025 wurde die Quantenphysikerin Prof. Dr. Claudia Felser als dritte Deutsche mit dem weltweiten FWIS-Preis ausgezeichnet.
Die Preisträgerinnen 2025 im Überblick
Den mit jeweils 25.000 Euro dotierten Förderpreis, der in Deutschland bereits an über 50 Nachwuchs-Wissenschaftlerinnen verliehen wurde, erhielten in diesem Jahr:
- Dr. Rana Hussein Ali (Institut für Biochemie, Goethe-Universität Frankfurt am Main)
- Dr. Line Muradi (Organisch-Chemisches Institut, Universität Münster)
- Dr. Casey Paquola (Institut für Neurowissenschaften und Medizin, Forschungszentrum Jülich)
- Dr. Jingyuan Xu (Institut für Mikrostrukturtechnologie, Karlsruhe Institute of Technology [KIT]).
Exzellenz und Chancengleichheit in der Wissenschaft stärken
Im europäischen Vergleich ist der Frauenanteil in der Wissenschaft hierzulande weiter einer der niedrigsten und liegt, laut Zahlen des Statistischen Bundesamtes, bei unter 30 Prozent. An diesem Verhältnis der Geschlechter hat sich im vergangenen Jahrzehnt zwar viel verbessert, die Situation kann dennoch eindeutig nicht so bleiben. Das "For Women in Science"-Programm setzt genau hier an, indem es Nachwuchsforscherinnen in der Wissenschaft an einer Schlüsselstelle der Karriere unterstützt, ihre Sichtbarkeit erhöht und auf fortbestehende strukturelle Ungleichheiten hinweist. Durch finanzielle Förderung und internationales Netzwerk erhalten die Preisträgerinnen die Möglichkeit, ihre Forschung voranzutreiben und zugleich zu Vorbildern für die nächste Generation von Wissenschaftlerinnen zu werden.
Jean-Christophe Letellier, CEO L'Oréal DACH, kommentiert: "Seit unserer Gründung im Jahr 1909 ist die Wissenschaft im Kern unseres Unternehmens verankert. Wir freuen uns sehr, dass wir auch 2025 wieder vier exzellente Nachwuchs-Forscherinnen auszeichnen können, und das nun zum ersten Mal an unserem Heimatstandort Düsseldorf. Auch unsere diesjährigen Preisträgerinnen tragen auf beeindruckende Weise zur naturwissenschaftlichen Forschung bei - und inspirieren dabei gleichzeitig nachfolgende Generationen. Wir sind fest davon überzeugt: Es braucht starke weibliche Vorbilder für einen nachhaltigen Wandel."
L'Oréal investiert als weltweit führendes Kosmetikunternehmen jährlich rund 1 Milliarde Euro in die Forschung und beschäftigt in seinen Laboren weltweit rund 4.000 Mitarbeiter:innen, davon 64 Prozent Frauen.
"Frauen werden weltweit benachteiligt, auch in den Arbeitsfeldern der UNESCO, in Bildung, Wissenschaft, Kultur und Kommunikation" ergänzt Prof. Dr. Maria Böhmer, Präsidentin der Deutschen UNESCO-Kommission. "Die UNESCO arbeitet intensiv an ihrer Gleichstellung, an Chancengerechtigkeit und am Abbau von Hürden. Gerade in Deutschland führt die Familiengründung zu oft zum Abbruch vielversprechender Karrieren in der Forschung. Die vier diesjährigen Preisträgerinnen von 'For Women in Science' haben viel gemeinsam: Sie sind zum Beispiel alle nach Deutschland für die Forschung gekommen und sie sind Mütter. Wir unterstützen sie dabei, dass sie ihr exzellentes wissenschaftliches Potenzial erfüllen."
Prof. Dr. Elke Bogner, Vorsitzende des Deutschen Humboldt-Netzwerk, fügt an: "Chancengleichheit und Diversität in der Wissenschaft sind unerlässlich für wissenschaftlichen Fortschritt. 'For Women in Science' setzt ein wichtiges Zeichen gegen die Unterrepräsentation von Frauen in der Forschung und trägt dazu bei, strukturelle Hürden abzubauen. Das Deutsche Humboldt-Netzwerk ist der akademische Partner und nimmt in dieser Funktion die Auswahl der exzellenten Nachwuchswissenschaftlerinnen vor, die auch dieses Jahr wieder durch hervorragende Forschung glänzen. Das Deutsche Humboldt-Netzwerk unterstützt diese Mission mit voller Überzeugung, denn nur eine vielfältige Wissenschaftslandschaft kann unsere globalen Herausforderungen erfolgreich meistern."
"Auch wenn sich in den vergangenen Jahrzehnten viel verbessert hat: Wissenschaftlerinnen kämpfen nach wie vor oft um die Sichtbarkeit, die sie verdienen. Von Herzen gerne unterstütze ich daher als Schirmherrin das UNESCO, L'Oréal Förderprogramm 'For Women in Science'", schließt Dorothee Bär, Bundesministerin für Forschung, Technologie und Raumfahrt. "Es richtet den Scheinwerfer auf Top-Wissenschaftlerinnen von heute und gibt jungen Frauen Rückenwind, um selbstbewusst zu zeigen, was in ihnen steckt. Nur so finden wir die Top-Wissenschaftlerinnen von morgen. Gerade in den MINT-Fächern brauchen wir dringend jedes Talent, um unser Land als führende Forschungs- und Innovationsnation wieder nach vorn zu bringen und "made in Germany" neuen Glanz zu verleihen. Oder um es auf eine kurze Formel zu bringen: Mehr Frauen heißt gleichzeitig mehr Innovation."
Über L'Oréal
Seit mehr als 115 Jahren ist L'Oréal ein weltweit führende Anbieter von Schönheitsprodukten. Mit mehr als 90.000 Mitarbeiter:innen, einer ausgewogenen geografischen Präsenz und Verkäufen über alle Vertriebskanäle (E-Commerce, Massenmarkt, Kaufhäuser, Apotheken, Parfümerien, Friseursalons, Marken- und Reiseeinzelhandel) hinweg, hat die Gruppe im Jahr 2023 einen Umsatz von 41,18 Milliarden Euro erwirtschaftet. Mit 20 Forschungszentren in 11 Ländern weltweit und einem engagierten Forschungs- und Innovationsteam von über 4.000 Wissenschaftler:innen und 6.400 digitalen Talenten arbeitet L'Oréal daran, die Zukunft der Schönheit aktiv mitzugestalten. In Deutschland ist L'Oréal Kosmetikmarktführer. Die Gruppe ist hierzulande an vier Standorten vertreten, darunter mit einer Fabrik in Karlsruhe. In Deutschland, Österreich und der Schweiz beschäftigt L'Oréal rund 3.000 Mitarbeiter:innen.
Über die Deutsche UNESCO-Kommission
Die UNESCO ist die UN-Organisation für Bildung, Wissenschaft und Kultur mit 194 Mitgliedstaaten und Sitz in Paris. Die UNESCO setzt sich nicht nur für die Bewahrung von besonders wertvollem Kulturerbe ein, sondern sie ist die globale führende Organisation bei der Förderung chancengerechter und hochwertiger Bildung, von Pressefreiheit und der Erforschung der planetaren Ressourcen. Seit Jahrzehnten engagiert sich die UNESCO als übergreifende Priorität für Chancengerechtigkeit und Gleichstellung, da strukturelle Benachteiligungen für Frauen bereits beim Zugang zu frühkindlicher Bildung beginnen.
Die Deutsche UNESCO-Kommission ist für Deutschland die Schnittstelle zwischen Regierung, Zivilgesellschaft und UNESCO in allen Arbeitsbereichen der UNESCO. Sie stellt sicher, dass UNESCO-Völkerrecht und UNESCO-Programme hierzulande bestmögliche Wirkung entfalten, und trägt dazu bei, dass die Interessen der Bundesrepublik erfolgreich in der UNESCO eingebracht werden.
Über das Deutsche Humboldt-Netzwerk
Das Deutsche Humboldt-Netzwerk ist ein Forum für alle Humboldtianerinnen und Humboldtianer in Deutschland. Kennzeichnend ist die Beteiligung an internationaler Spitzenforschung und vielfältige kulturelle Erfahrungen, die wir nach Deutschland bringen. Dies hat unser Leben nachhaltig beeinflusst und schafft ein Gefühl geistiger Nähe das die Humboldtfamilie prägt.
Foto: Getty Images for L'Oréal / Andreas Rentz
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